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Wer ein Menü oder nur ein Tellergericht gepflegt verspeisen möchte, ist hier jedoch vermutlich falsch. Auf der Karte finden sich jede Menge heisse und kalte Getränke und kleine Snacks zu günstigen Preisen. Hier ist Chillen und Abhängen angesagt. Neben Holztischen und -stühlen auf feinem Kies findet man auch Loungemöbel am Hang zum See hinunter, dazu genügend Sonnenschirme und eine überraschend gepflegte Toilettenanlage auf der anderen Seite des Gehwegs. Familien sind hier sichtlich willkommen, auch Radfahrer und Spaziergänger kehren gerne ein.
Etwas anstrengend kann die Selbstbedienung werden. Am Tag unseres Besuchs stehen hinter dem Tresen vier extrem gut gelaunte, tiefenentspannte Serviceherren, deren Zuständigkeiten jedoch nicht klar ersichtlich sind. Zuversichtlich reihe ich mich in eine Warteschlange ein, die sich zum Bestellen gebildet hat, auch wenn manche Kunden eher ein Schwätzchen halten wollen oder noch auf die Auslieferung ihrer Speisen warten. Mal werden einem die Getränke sofort hingestellt, mal soll man sie bei einem weiteren Serviceherren am nächsten Thekenabschnitt abholen. Auch die Ausgabe der Speisen ist nicht klar ersichtlich. Dafür finden sich überall Hinweisschilder, dass man hier und dort bitte nichts abstellen soll. Egal, mit etwas Beharrlichkeit kommen wir schliesslich ans Ziel.
Wer keinen Appetit auf Eis oder Kuchen hat, sollte sich momentan auf ein eingeschränktes und einfaches Essensangebot einstellen. Die Wienerle (5,50 Euro) werden mit zwei dicken Scheiben Brot ausgegeben, sind jedoch trotz Wartezeit nicht mal lauwarm, sondern eher kalt. Farblich hübsch anzusehen sind die dreierlei Aufstriche (Tomate, Hummus und irgendwas mit Curry) mit Brot zu günstigen 4,90 Euro. Beim Anrichten der Aufstriche gibt sich der Serviceherr solche Mühe, dass man schon allein beim Zukucken helfend eingreifen möchte. Wie gut, dass die Fritz Kola (3,90 Euro) gleich aus der Flasche getrunken werden kann. Sicherlich gut an kommt auch das Angebot von einer Flasche Vinho Verde zu 18 Euro, dazu kann man sich noch Salzletten und Chips in Packungen kaufen und mit Blick auf den See die Beine hochlegen. Auch eine vielversprechende Idee ist der Dienstags-Event „Grill and Chill“. Die Seebar-Jungs werfen den Grill an und sorgen für Teller und Besteck (3 Euro) – das Grillgut kann jeder selbst mitbringen. „Wenn du keine Lust auf lästiges Spülen und die gesamte Grillorganisation hast, bist du bei uns genau richtig! Lass uns für dich sorgen“ – verspricht die Seebar. Und wochenends wird ein Weisswurst-Frühstück angeboten.
Als Konzept streben die Betreiber vermutlich an, an diesem herausragenden Ort eine Art ausgelagertes Wohnzimmer mit schönem Ausblick anzubieten. Klappt vermutlich bestens bei gutem Wetter – wochenlangen Regen wünscht man hier niemanden. Am Tag unseres Besuchs ist alles sehr proper und tipptopp in Schuss, wobei ich mich schon frage, wann bei diesen ambitionierten Öffnungszeiten mal der Putztrupp zum Einsatz kommen kann. Auch die Toilettenanlage befindet sich in erstklassigem Zustand. Gibt es hier keinen Vandalismus? Ist ganz Radolfzell so tiefenentspannt wie der Service hinter der Seebar-Theke? Offenbar fürchtet man auch die Touristen nicht, die in nur wenigen Schritten vom Bahnhof oder vom nahen Hafen herüberschlendern. Warten wir ab, wie es sich weiterentwickelt.